Hündin Frieda guckt einen Klicker an.

Wie gelingt die erfolgreiche Ausbildung

Die Ausbildung eines Diabetes Anzeige Hundes erfolgt in Selbstausbildung, d.h. der Diabetiker trainiert selbst mit seinem Hund unter Anleitung des Trainers – er versteht den Trainingsaufbau, kann diesen nachvollziehen und richtig umsetzen. Da, neben dem individuellen Geruch und der Körpersprache des Diabetikers, vor allem die Bindung zwischen Hund und Mensch über den Trainingserfolg entscheidet, ist eine Fremdausbildung nur schwer möglich (und häufig weniger erfolgversprechend).

Vorteile der Selbstausbildung sind:

  • Durch gemeinsame Erfolge im Training kann das Mensch-Hund-Team zusammenwachsen und eine intensive Bindung aufbauen.
  • Die Sozialisierung kann von Anfang an auf die Unterzuckerungssituation und die Besonderheiten im Alltag des Diabetikers geschehen.
  • Der Geruch und die reale Unterzuckerungssituation können kombiniert werden.
  • Der Diabetiker kann sich Wissen über die Ausbildung des Hundes selbst mit aufbauen und ggf. für die Ausbildung eines weiteren Hundes nutzen.
  • Die Selbstausbildung eines Diabetes Anzeige Hundes ist überdies deutlich kostengünstiger als sich einen "fertigen Assistenzhund" anzuschaffen, was u.U. auch den Diabetikern entgegen kommt, die nicht voll berufstätig sind. 

Eine Fremdausbildung kann lediglich sinnvoll sein, wenn bereits erhebliche Beeinträchtigungen durch Folgeerkrankungen vorliegen (z.B. bei langer Diabetesdauer) und eventuell weitere Behinderungen vorliegen.

In der Ausbildung werden für jedes Mensch-Hund-Team spezielle Trainingswege entwickelt, die die natürliche Begabung des Hundes und die Fähigkeiten des Menschen nutzen und das Team optimal auf den individuellen Alltag vorbereiten. Es gilt den Hund für die Aufgabe zu motivieren, die Trainingseinheiten in den Alltag des Teams zu integrieren und den Spaß am täglichen Üben über längere Zeit zu erhalten.

Der Trainer sollte stets an der Seite des Teams für Fragen zur Verfügung stehen, damit sich keine Trainingsfehler einschleichen und um Hintergrundwissen über das Lernverhalten des Hundes in Kombination mit dem Krankheitsbild Diabetes zu vermitteln. Eine kontinuierliche Betreuung über den gesamten Trainingszeitraum (in der Regel 12-18 Monate, abhängig vom jeweiligen Team und dem Entwicklungsstand des Hundes) ist entscheidend.

Schritte in der Ausbildung sind die Geruchserkennung (in Schweiß und Atem), die Geruchsunterscheidung, das Anzeigeverhalten, die Generalisierung des Suchens und Anzeigens in allen für das Team relevanten Alltagssituationen, das Ausschließen von Fehlanzeigen, das Dokumentieren und Auswerten der Ergebnisse sowie das Üben der Routine mit der Erfolgskontrolle im Alltag.

Besonderheiten in der Ausbildung liegen in unterschiedlichen Unterzuckerungssituationen und im jeweiligen Verhalten des Diabetikers (z.B. vorrübergehende motorische/ geistige Beeinträchtigungen). Durch etwaige Folgeschäden durch den Diabetes oder zusätzliche Behinderungen muss das Training entsprechend angepasst werden.

Die Einbindung von Kindern in das Diabetestraining ist entscheidend, wenn im Alltag die Eltern die Rolle des Hundeführers übernehmen (Assistenznehmer ungleich Hundeführer). Die Abstimmung im Training zwischen Grundgehorsams- und Diabetestraining ist ebenfalls wichtig, da u.U. verschiedene Hundetrainer beteiligt sind aber Einigkeit über die grundsätzliche Trainingsphilosophie bestehen muss (Stichwort positive Verstärkung).